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Informationen für Patienten

Bänderverletzungen am Sprunggelenk

Verletzungsmuster und Therapiemöglichkeiten

In Deutschland knicken täglich ca. 10.000 Menschen um. Damit zählen Bänderdehnungen und Bänderrisse im Sprunggelenk zu den häufigsten Verletzungen, die in der Notfallambulanz behandelt werden.  Die Risikosportarten dabei sind Basketball, Handball und Volleyball. In 85% der Fälle sind bei Sprunggelenkverletzungen die Außenbänder betroffen. Je nach Ausmaß kann es zu Bänderdehnungen, -zerrungen bis hin zum Bänderriss kommen. 10–15% betreffen die Syndesmose.

Welche Bandverletzungen können auftreten?

Therapiemöglichkeiten bei Außenbandverletzungen

Imagebild AIRCAST® Airfree® Gehen mit Stützen, Orthese zur Immobilisierung des Sprunggelenks

Phase 1

Ziel: Überwinden der Entzündung und der Schwellung

Beinhaltet Ruhigstellung und Schutz des verletzten Sprunggelenks zur Reduktion von Schmerzen und Schwellungen sowie die Unterstützung der Wund- und Bandheilung. Klassisch dafür ist in der Akutphase das PECH-Schema:

Pause: Entlasten, schonen und unkontrollierte Bewegungen vermeiden 

Eis: Innerhalb der ersten drei Tage sollte alle ein bis zwei Stunden ca. 20 Minuten lang gekühlt werden, bis die Schwellung zurückgeht. Dazu ein Kühlpad bzw. eine Kühlkompresse verwenden. In jedem Fall direkten Kontakt zwischen Haut und Kühlmittel vermeiden.

Compression: Zur Reduktion der Schwellung einen leichten Druckverband anlegen mit einer elastischen Binde, ohne stabilisierende Wirkung. Treten starke Schmerzen oder Gefühlsstörungen auf, sitzt der Verband zu fest und muss sofort gelöst werden. 

Hochlegen: Sprunggelenk bzw. Fuß auf Höhe des Herzens lagern z.B. mit einem Kissen, damit die Schwellung schneller zurückgeht und der Blutrückfluss zum Herzen erleichtert wird.

Neben dem bewährten PECH-Schema kommt auch eine Vielzahl von manuellen Techniken wie die Lymphdrainage zum Einsatz. Je nach Schwere der Verletzung wird die PECH-Regel mit abschwellenden Medikamenten und einer Ruhigstellung beispielsweise mittels Unterschenkel-Fuß- oder Sprunggelenkorthese für die ersten 10 Tage kombiniert.

AIRCAST® Airfree® Imagebild Frau beim Yoga Nahaufnahme

Phase 2

Ziel: Kontrollierte Mobilisierung und Belastungsaufbau

Um die heilenden Strukturen zu unterstützen und die Gefahr einer erneuten Verletzung zu minimieren, gilt es, das Sprunggelenk mit einer halbstarren Knöchelorthese zu stabilisieren. Eine begleitende physiotherapeutische Behandlung nach 10–14 Tagen ist dabei zu empfehlen.

Mit dem Ziel, wieder voll durchstarten zu können und die heilenden Strukturen zu festigen, sollte die Belastungssteigerung schrittweise erfolgen. Die Schmerzschwelle sollte dabei nicht überschritten werden.

Das Tragen einer halbstarren Knöchelorthese bis zum 60. Tag unterstützt das Sprunggelenk im Training. Physiotherapie und das eigenständige Üben zu Hause helfen, die muskuläre Stabilität und Koordination zu verbessern sowie zu mehr Kraft und Beweglichkeit zurückzukommen. Hier finden Sie angeleitete Übungen.

AIRCAST® Airfree® Sprunggelenkorthese Tennisspieler mit Bällen

Phase 3

Ziel: Volle Belastbarkeit wiederherstellen

Umfasst den graduellen Belastungsaufbau von Bändern und Muskeln durch leichte Übungen für das Sprunggelenk. Im weiteren Verlauf wird das Wiederherstellen der vollen Beweglichkeit, Kraft und Stabilität durch gezieltes Training verfolgt. Dabei unterstützt das Tragen einer Sprunggelenkbandage den Knöchel und reduziert das Risiko einer erneuten Verletzung.


Therapiemöglichkeiten bei Innenbandverletzungen

Imagebild AIRCAST® Airselect™ Elite Walker Frau mit Hund

In nur 4% der Fälle sind die Innenbänder isoliert verletzt. Meistens sind zusätzlich die Außenbänder oder die Syndesmose betroffen. Bei konservativer Behandlung einer Innenbandverletzung wird für die ersten 4–6 Wochen die Ruhigstellung mit einer Unterschenkel-Fuß-Orthese empfohlen. Begleitende abschwellende Maßnahmen wie Lymphdrainage sowie manuelle Therapie helfen der Beweglichkeit wieder auf die Sprünge und verbessern den Heilungsverlauf. Dennoch ist es wichtig, die Innenbänder gut ausheilen zu lassen und 8–10 Wochen lang auf Sport zu verzichten. Instabile Innenbandverletzungen müssen meist operativ versorgt werden. Auf eine Rekonstruktion der Innenbänder durch eine OP folgt die Nachbehandlung mit einer Unterschenkel-Fuß-Orthese für 4–6 Wochen. Nach einer solchen Operation sollte eine Sportpause von 12–16 Wochen eingehalten werden.

Therapiemöglichkeiten bei Syndesmose-Verletzungen

CORE Lifestylebild

Da bei Verletzungen der Syndesmose die Symptome wie z.B. Schwellung, häufig weniger ausgeprägt sind als bei Verletzungen der Außen- und Innenbänder, weicht auch die Therapie etwas ab.

Stabile Verletzungen werden in den meisten Fällen konservativ therapiert. Instabile Verletzungen hingegen müssen meist operativ behandelt werden. Sowohl bei konservativer Therapie als auch nach einer OP kann sofort mit einer Ruhigstellung in einer Unterschenkel-Fuß-Orthese für 4–6 Wochen begonnen werden. Zusätzliche Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil des Heilungsprozesses. Wichtig für die Regeneration ist außerdem die Einhaltung eines Sportverbots von 8–16 Wochen – je nach Schwere der Verletzung.

Hilfreiche Übungen nach einer Bandverletzung

Hier erhalten Sie praktische Übungen zur Stabilisierung und zum Muskelaufbau nach einem Bänderriss oder einer Bänderdehnung im Sprunggelenk.

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